Eine neue Oberschule für die Überseestadt – veränderte Rahmenbedingungen in der Planung berücksichtigen
Die Überseestadt ist einer der Ortsteile in Bremen mit einer ausgesprochen hohen Bevölkerungsdynamik. Im ehemaligen Hafen- und Industriegebiet entstehen weiterhin neue Wohnquartiere, die insbesondere auch von jungen Familien bezogen werden. Dementsprechend steigt auch der Bedarf für Schulplätze beständig. Dabei trifft die Dynamik im Ortsteil auf ein ebensolches Wachstum im gesamten Stadtteil. In den vergangenen Jahren ist Walle als Ganzes zunehmend für Familien mit Kindern attraktiv geworden, auch diese müssen versorgt werden.
Deswegen hat die Stadt Bremen im Stadtteil bereits für zusätzliche Schulen gesorgt. In der Überseestadt hat zum Schuljahr 2020/21 die Grundschule Überseestadt mit einem Standort im Kellogg-Areal erstmals Kinder aufgenommen. Zum Schuljahr 2024/25 ist auch die Oberschule Überseestadt an den Start gegangen, bisher noch ohne eigenes Gebäude. Nach einer Interimslösung am SZ Grenzstraße wird die Schule voraussichtlich einen temporären Standort in Mobilbauten neben der Berufsschule GAV erhalten. Des Weiteren hat auch die Neugründung einer Willkommensschule an der Ellmersstraße dazu beigetragen, die Schulplatzversorgung im Stadtteil zu garantieren.
Noch fehlt allerdings für die Oberschule Überseestadt ein dauerhaftes Gebäude. Die ursprüngliche Planung in den ehemaligen Kellogg-Verwaltungsgebäuden hatte sich als nicht tragfähig erwiesen. Daraufhin hat der Senat mehrere öffentliche Grundstücke als mögliche Standorte geprüft.
Kürzlich hat sich die neue Option ergeben, an einer anderen Stelle im Kellogg-Areal, den sogenannten Kellogg-Höfen und anderen Standorten, eine Schule errichten zu können. Eine Prüfung des neuen Standortes erscheint sinnvoll, um einen im Stadtteil passend gelegenen Standort zu errichten, ohne eine Spiel-, Naherholungs- und Grünfläche zu versiegeln. Ziel muss es sein, schnell eine verlässliche, bedarfsgerechte Lösung für die Oberschule Überseestadt zu finden und ein neues Schulgebäude zu errichten. Der neu zu prüfende Standort im Kellogg-Areal bietet hierbei eine gute räumliche Anbindung an die Grundschule Überseestadt.
Die Stadtbürgerschaft möge beschließen:
Die Stadtbürgerschaft fordert den Senat auf,
1) für die Wahl eines Standortes für die neugegründete Oberschule Überseestadt zeitnah einen möglichen Standort im Kellogg-Areal zu prüfen Dabei ist insbesondere zu prüfen:
a) die Wirtschaftlichkeit unter Berücksichtigung verschiedener Realisierungs- und Finanzierungsmodelle; dabei sind sowohl Eigenrealisierungen durch städtische Gesellschaften als auch alternative Modelle (z.B. Kauf, Miete, Mietkauf, Öffentlich-Private Partnerschaften) in die Prüfung einzubeziehen;
b) die mögliche bauliche Ausgestaltung des Schulstandortes auf dem Grundstück und wie diese aus pädagogischer Sicht zu bewerten ist;
c) in welchem Zeitrahmen eine Realisierung an diesem Standort möglich ist;
d) in welcher Entfernung der Standort zu den Wohnorten der zu erwartenden Schüler*innen liegt;
e) welche Möglichkeiten der Kooperationen zwischen Grund- und Oberschulen und weiteren Akteur*innen, wie zum Beispiel wissenschaftlichen Einrichtungen und Sportvereinen, der Standort bietet;
2) der städtischen Deputation für Kinder und Bildung nach erfolgter Prüfung unmittelbar Bericht
zu erstatten.
Miriam Strunge, Sofia Leonidakis, Nelson Janßen und Fraktion Die Linke
Dr. Franziska Tell, Bithja Menzel, Ralph Saxe, Dr. Henrike Müller und Fraktion BÜNDINS 90/DIE GRÜNEN
Falko Bries, Falk Wagner, Mustafa Güngör und Fraktion der SPD
